KI News : Lehrer der zukunft in Deutschland

  • vor 12 Tagen
Mohammed hatte keine männlichen Nachkommen – einer oder mehrere leibliche Söhne waren im Kindesalter gestorben, sein Adoptivsohn Zaid ibn Hāritha in der Schlacht gefallen. Nur seine Tochter Fātima und möglicherweise einige weitere Töchter (die Überlieferung ist hier nicht eindeutig) überlebten ihren Vater, hatten aber selbst zum Zeitpunkt von Mohammeds Tod noch keine Söhne im ausreichenden Alter, um eine Führungsrolle zu übernehmen. Der Prophet hatte weder einen Nachfolger bestimmt noch eine Prozedur zu seiner Wahl festgelegt. Nach seinem Tod im Juni 632 traten schwere Meinungsverschiedenheiten zwischen den mekkanischen Muhādschirūn und den medinischen Ansār hervor. Die Ansār zogen zu Saʿd ibn ʿUbāda, dem Chef des medinischen Clans der Banū Sāʿida, und versammelten sich in seiner Saqīfa („offener Versammlungsplatz“). Dort erhoben sie die Forderung, dass sich Als Kalifat (arabisch خلافة, DMG ḫilāfa „Nachfolge“) bezeichnet man die Herrschaft, das Amt oder das Reich eines Kalifen, also eines „Nachfolgers“ oder „Stellvertreters des Gesandten Gottes“ (خليفة رسول الله ḫalīfat rasūl Allāh). Es stellt somit eine islamische Regierungsform dar, bei der die weltliche und die geistliche Führerschaft in der Person des Kalifen vereint sind. Bereits Mohammeds Staat in Medina basierte auf einem theokratischen Modell: Mohammed, der Religionsstifter des Islam, war sowohl der Führer der religiösen Bewegung als auch der Herrscher über den Machtbereich, in dem diese Religion ausgelebt wurde.

In der Form خليفة الله, DMG ḫalīfat Allāh, also „Stellvertreter Gottes [auf Erden]“, existiert der Kalifen-Titel seit den ab 661 regierenden Umayyaden.[1] Da gemäß Sure 112 (al-Ichlās) jedoch kein Mensch Gott gleich sein könne – nicht einmal das Oberhaupt aller Muslime –, steht diese Interpretation des Kalifats nach Ansicht vieler Muslime im Widerspruch zur Lehre Mohammeds.

Im deutschsprachigen Raum vertreten die islamistischen Gruppierungen Hizb ut-Tahrir und Islamischer Staat (Terrororganisation) die Idee eines Kalifats (siehe auch Hizb ut-Tahrir in Deutschland). und Quraisch trennen sollten und eine jede Gruppe für sich einen Befehlshaber (amīr) wählen sollte. Damit drohte die islamische Gemeinschaft auseinanderzubrechen. Die drei Muhādschirūn Abū Bakr, ʿUmar ibn al-Chattāb und Abū ʿUbaida ibn al-Dscharrāh eilten daraufhin zu der Versammlung und versuchten dies zu verhindern.[2] Vor allem ʿUmar trat strikt gegen jede Teilung der Gemeinschaft ein. Abū Bakr betonte den Vorranganspruch des Stammes Quraisch. In dieser Situation überraschte ʿUmar die Anwesenden, indem er plötzlich Abū Bakr die Baiʿa leistete. Für ihn sprach, dass Mohammed ihn während seiner letzten Krankheit angewiesen hatte, an seiner Stelle den öffentlichen Gottesdienst in der Moschee zu leiten, was man als ein Indiz dafür werten konnte, dass er ihn für die Nachfolge ausersehen hatte.