Gertraudenbrücke bekommt ein neues Kleid

  • vor 3 Jahren
Die Gertraudenbrücke in Berlin führt im Ortsteil Mitte die Gertraudenstraße über den Spreekanal zum Spittelmarkt und verbindet die historischen Stadtteile Alt-Kölln und Neu-Kölln am Wasser. Die gebaute steinerne Gertraudenbrücke steht unter Denkmalschutz und erhielt mit der 1977 als Stahlträgerbrücke errichteten Neuen Gertraudenbrücke eine Erweiterung, sodass heute ein Ensemble aus zwei Brücken besteht.

Baumeister Otto Stahn lieferte die Pläne für die noch heute erhaltene massive Gewölbebrücke, die 1894/95 errichtet wurde. Das Gewölbe und die Verkleidung der Ansichtsflächen bestehen aus dunkelgrau-brauner rheinischer Basaltlava. Das massive stufenförmig dem flachen Gewölbebogen folgende Brückengeländer ist im mittleren Bereich aufgelöst in kleine spitzbogige Felder mit je zehn Säulen und schmiedeeisernen Ornamenten in den Zwischenräumen.
1896 wurde die Skulptur der heiligen Gertrud aufgestellt.
Die Skulptur zur Erinnerung an das Gertraudenhospital aus dem 15. Jahrhundert wurde 1896 von Rudolf Siemering modelliert und in der Kunstgießerei Lauchhammer in Bronze gegossen. Die drei Meter hohe Statue soll die Äbtissin Gertrud aus dem 7. Jahrhundert darstellen. Sie ist Schutzpatronin gegen Mäuse-und Rattenplagen, der Reisenden und Pilger, der Gärtner und der Armen und Witwen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ließ die Stadt die Bronzeskulptur abbauen, weil sie zu Kriegsgerät umgeschmolzen werden sollte. Der Bronzegießer Hans Füssel versteckte die Figur jedoch und konnte sie so vor der Vernichtung bewahren. 1954 kam die „Brückenheilige“ auf ihren Platz zurück.
2017 wurde die Skulptur demontiert und im Depot des Landesdenkmalamtes eingelagert. Erst nach Abschluss der Sanierung der Gertraudenbrücke, die 2020 noch nicht begonnen war, soll die heilige Gertrud wieder aufgestellt werden.

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