Freiheit für katalanische Politiker: Demonstranten legen Verkehr in Barcelona lahm

  • vor 6 Jahren
Auf diesen Gleisen des Hauptbahnhofs Sants in Barcelona ging am Mittwoch für mehrere Stunden nichts mehr. Wie auch in Girona legten Demonstranten den Fernverkehr lahm. Sie forderten die Unabhängigkeit Kataloniens von der Zentralregierung in Madrid. Auch der Nahverkehr kam vielerorts in Katalonien zum Erliegen. Zahlreiche kleinere Läden blieben geschlossen. Die Demonstranten hatten zu einem Generalstreik aufgerufen.

“Alle sollen wissen, dass wir hier sind und wofür wir kämpfen. Man hat uns mehrfach ignoriert, also war das hier unumgänglich. Es passiert”, so ein Demonstrant namens Artur.

Die Einwohner von Katalonien gingen am Mittwoch zwar zur Arbeit, doch auf dem Weg mussten sie mit gesperrten Straße und langen Staus rechnen. Der öffentliche Nahverkehr wurde auf ein Mindesmaß heruntergefahren. Geschäftsmann Ivan Noble ist davon wenig begeistert: “Sie haben einfach nichts besseres zu tun. Menschen ohne Beschäftigung. Sie nerven die arbeitende Bevölkerung.”

Passagier und Geschäftsmann Jose Joaquin Santillo sieht das anders: “Ich finde das gut, denn wir haben uns in diesem Land lange fragen müssen, wo denn überhaupt die Stimme der Jugend ist. In diesem schwierigen Moment muss die Jugend das Wort ergreifen und ihre Zukunft sichern. Dafür kämpfen sie. Als junger Mann habe ich in den 80er Jahren dasselbe getan. Wir haben uns damals nicht durchsetzen können. Ich hoffe, dass sie über ihr Zukunft werden entscheiden können.”

Am Abend Tausende Demonstranten vor einer der großen Kathedralen Barcelonas zusammen, um die Freilassung verhafteter katalanischer Politiker zu fordern. Dabei riefen sie den Namen des abgesetzten Carles Puigdemont. Er so, skandierten sie, sei noch immer ihr Präsident.

Puigdemont befindet sich noch immer in Belgien, wo er sich nach eigenen Angaben für die Unabhängigkeit Kataloniens einsetzen will.

Desde el 22 de setiembre:

1.000 heridos
314.000€ en destrozos de la PN en las escuelas
3 barcos a 300.000€/día + dietas + 38 hoteles https://t.co/JnhWMXlKSq— Carles Puigdemont (@KRLS) 8 novembre 2017