Paris: Nahost-Friedenskonferenz beginnt mit Appell

  • vor 7 Jahren
Vertreter von über 70 Staaten und Organisationen beraten auf einer Nahost-Konferenz in Paris über die Aufnahme neuer Friedensverhandlungen. Unterhändler von Israelis und Palästinensern nehmen nicht daran teil. Isreals Ministerpräsident Bejamin Netanjahu lehnt die Paris-Initiative strikt ab. Er bezeichnete die Konferenz als “nutzlos”, und befürchtet offenbar ein internationales Diktat von Friedensbedingungen.

Nahost-Konferenz in Paris hat begonnen – Kritik aus Israel https://t.co/TOyywtjAl3— Die Nachrichten (@DLFNachrichten) 15 January 2017


Frankreich warnt vor den Gefahren des Konflikts. Es herrsche ein gefährliches Misstrauen, und niemand sei vor einer neuen Gewaltexplosion sicher, sagte der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault zum Auftakt der Konferenz:“Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, Israelis und Palästinenser wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Weil letztendlich nur Verhandlungen zu einer Zwei-Staaten-Lösung, und zu Frieden und Sicherheit in Nahost führen können.”

Für zusätzlichen diplomatischen Zündstoff sorgen Pläne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen und die Stadt als Hauptstadt des Staates Israel anzuerkennen. Sollte dies die Entscheidung von Trump sein, werde sie nicht dem Frieden dienen, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Die Palästinenser fordern einen unabhängigen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. PLO-Mitglied Hanan Aschrawi begrüßte die Pariser Konferenz:“Wir empfinden es als ein sehr positives Signal, dass sich die internationale Gemeinschaft für die Rettung einer Zwei-Staaten-Lösung einsetzt. Die französische Initiative bedeutet für uns einen Hoffnungsschimmer in einer trostlosen und sehr gefährlichen Situation.”

Ashrawi: #ParisConference must set up comprehensive mechanisms to end Israel's occupation; establish sovereign state on the 1967 border. pic.twitter.com/DSAmM7FFXq— Palestine PLO – NAD (@nadplo) 8 January 2017


Am Vortag der Paris-Konferenz eröffnete Abbas eine Botschaft der Palästinenser beim Vatikan, der Palästina seit einem Jahr als Staat anerkennt. Der Papst und Abbas sprachen sich für direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien aus. Palästinensische Hoffnungen auf einen Kommentar des Papstes zu Trumps Israel-Plänen erfüllten sich nicht.

Das israelische Außenimnisterium stellte die Paris-Konferenz grafisch dar
Intl reps negotiating among themselves text for Sunday's #ParisConference. Should instead push Abbas to negotiate #peace directly w/ Israel pic.twitter.com/oa9alBkUvL— Israel Foreign Min. (@IsraelMFA) 14 January 2017

Empfohlen