Zypern: Konferenz zur Wiedervereinigung der Insel beginnt in Genf
  • vor 7 Jahren
In Genf startet an diesem Donnerstag die Konferenz über eine mögliche Wiedervereinigung Zyperns. Die Vorgespräche unter Leitung von Nikos Anastasiades für die griechischen und Mustafa Akinci für die türkischen Zyprer verliefen offenbar gut, so UN-Vermittler Espen Barth Eide. Zu den meisten schwierigen Fragen seien Antworten gefunden worden. Zu Beginn der Konferenz kommen zunächst die Außenminister Griechenlands, der Türkei und Großbritanniens zusammen. Im Falle eines Durchbruchs würden auch der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und die britische Premierministerin Theresa May als Vertreter der Garantiemächte nach Genf reisen.

Watch EspenBarthEide brief press at UN Geneva ahead of tomorrow's #ConferenceOnCyprus https://t.co/oq1TOuKIUm pic.twitter.com/mJdlmnpcyh— UN Geneva (UNGeneva) 11. Januar 2017


Eide meinte: “Dies ist die beste Chance und ich kann nicht erkennen, dass die Chancen besser werden, wenn wir weitere Monate oder noch mal 42 Jahre abwarten, wie es bisher geschehen ist. Und der internationale Trend weist auch nicht darauf hin, dass die Welt konstruktiver würde, dass die Menschen zusammenkommen, dass Probleme leichter überwunden werden, dass wir eine hilfreiche Führungsmacht in der Welt bekommen.”

Die frühere britische Kolonie Zypern ist seit 1974 zwischen türkischen und griechischen Zypern geteilt. Den türkischen Teil erkennt nur die Türkei an. Die Insel ist in der EU – der türkische Teil dabei als Sondergebiet der Europäischen Union. Eines der schwierigsten Themen bei den Verhandlungen ist die Grenzziehung. Dabei geht es unter anderem darum, welche Ländereien vertriebene griechische Zyprer zurückbekommen.

Efi Koutsokosta, euronews: “Die Vorgespräche beider Seiten wurden mit dem historischen Austausch von Landkarten für die territoriale Frage beendet, eine Premiere. Laut einem Sprecher des zyprischen Präsidenten gab es Fortschritte und Übereinkunft in manchen Themen, etwa was die Regierungsform angeht. Allerdings gibt sich keine der Seiten sonderlich optimistisch, was eine abschließende Lösung für die Wiedervereinigung betrifft.”
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