Seit bald einem Jahr in der Pipeline: Höherer US-Leitzins

  • vor 8 Jahren
Noch acht Wochen und das Jahr ist zuende, auch für die US-Notenbank Federal Reserve. Mitte der Woche entscheidet sie über ihren geldpolitischen Kurs – und schon seit Wochen äußern sich die Zentralbanker immer zuversichtlicher. Ein Zinsschritt vor Ende des Jahres sei wahrscheinlich, so die Präsidentin des Federal Reserve Board Janet Yellen im September, wenn Beschäftigung – 5 Prozent Arbeitslosenquote im September – und Inflation – Kerninflation ohne Essen und Energie 1,7 Prozent – weiter zunähmen.

Größte BIP-Expansion seit 2 Jahren könnte Druck auf Fed ausüben https://t.co/AW1RUdIO8n INVESTINGcom pic.twitter.com/kPoVLz11zj— Wirtschaft (@WirtschaftDE) 28. Oktober 2016


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) macht auch mit – plus 2,9 Prozent auf das Jahr hochgerechnet von Juli bis September – das dickste Plus seit zwei Jahren, das Wachstumstempo mehr als doppelt so rasant wie im Frühjahr.

“Trotz des relativ starken Dollars schafft die US-Wirtschaft eine außerordentliche Ausfuhrleistung”, sagte der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel.

ZINSBREMSE US-WAHL

Andererseits gilt ein geldpoltisches Bremsmanöver wenige Tage vor der Präsidentenwahl als unbotmäßige Einmischung – bleibt die Aussicht auf die Sitzung im Dezember. Die Finanzmärkte werden Janet Yellens Worte auf die Goldwaage legen.

“Viele meinen, dass eine Anhebung politisch tückisch wäre für die Fed, so kurz vor einer sehr hitzigen Wahl”, so JPMorgan- Ökonom Michael Feroli, New York, ein ehemaliger Fed-Mitarbeiter.

Seit einer Zinserhöhung im Dezember 2015 hat die Fed den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken dieses Jahr nicht mehr angetastet. Er liegt in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.

Allenfalls ein Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl könne der Fed bei der ins Auge gefassten Erhöhung noch einen Strich durch die Rechnung machen, meint VP-Bankökonom Gitzel. Der republikanische Präsidentschaftskandidat gilt als Investorenschreck. Die Wirtschaftspolitik des Globalisierungsgegners könnte das Wachstum nach Ansicht von Experten bremsen.

Twitter-Ironie:

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su mit dpa, Reuters

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