Hände weg vom Steuer, das fahrerlose Auto übernimmt!

  • vor 10 Jahren
Der Wettkampf der Hersteller um das fahrerlose Auto ist in vollem Gang. Honda ist einer der Mitstreiter auf die Überholspur. In Detroit präsentierte der japanische Konzern
den teilautonomen Prototypen, einen Acura RLX Sedan. Das Fahrzeug orientiert sich selbstständig auf der Straße, stellt den Blinker an und wechselt die Spur. Weitsichtradar, Stereokamera und Laserscanner gehören zur Ausrüstung.

Eric Blumbergs, Honda: “Es ist kein fahrerloses Auto. Hinter dem Steuer muss nach wie vor ein Fahrer sitzen, der das System bedient, einstellt und wieder die Kontrolle übernimmt.”

Die Kombination mehrerer Assistenzsysteme macht’s möglich. So funktioniert das autonome Fahren auf der Schnellstraße. Sobald der Fahrer die Hände vom Steuer nimmt, beschleunigt und bremst der Wagen selbstständig, überholt und wechselt die Spur, und folgt dem Vordermann mit ausreichendem Sicherheitsabstand.

Eric Blumbergs: “Unsere Prioritäten lauten unfallfreies Fahren und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Wir glauben, dass wir unser Ziel mit dieser Technologie erreichen können und dem Fahrer ein stressfreies und sicheres Fahrerlebnis ermöglichen.”

Schon seit einigen Jahren forscht Honda an der Sicherheitstechnologie. Auf der Teststrecke in Detroit fuhr das Auto zwölf Kilometer weit autonom.

Ein andere begehrte Spielwiese der Automobilindustrie ist das elektrische Auto. Modelle gibt es einige. Doch der vor Jahren vorausgesagt Siegeszug lässt auf sich warten. Ein nicht ganz unwesentliches Problem ist die Autonomie der e-Autos, die früher oder später eine Steckdose brauchen.Noch ist die Infrastruktur nicht flächendeckend vorhanden.

Forscher wie Paul Mitcheson vom London Imperial College halten drahtlose Ladestationen für die optimale Lösung. Die Technologie sei so gut wie ausgereift, nicht nur Autofahrer hätten etwas davon.

Paul Mitcheson, London Imperial College: “Das Konzept der kabellosen Ladestation spornt die Fantasie vieler Leute an. Aber die Aussicht, beispielsweise medizinische Geräte damit aufzuladen, gibt dieser Technologie eine ganz andere Tragweite. Oder das Handy aufladen, in Westentasche. Das sind mögliche Anwendungen, die diese Technologie eröffnet.”

Bei der sogenannten induktiven Ladetechnologie sind keine Kabel nötig. Der Fahrer parkt das Auto einfach über einer drahtlosen Ladestation, der Ladevorgang wird automatisch eingeleitet.

Möglich ist das im Grunde überall. Auf Parkplätzen, vor Supermärkten, sogar vor Ampeln oder auf Schnellstraßen und Autobahnen. Die kontaktlose Leistungsübertragung ist eigentlich ein alter Hut. Der britische Physiker Michael Faraday entdeckte den Vorgang bereits 1831.

David Yates, London Imperial College: “Wir haben einen Transmitter, der die Energie an die Empfängerspule überträgt, die diese an diverse Geräte wie Laptops, Mobiltelefone oder sogar elektrische Autos weiterleitet.”

Mehrere Forscher- und Herstellerteams basteln an kabellosen Ladestationen in enger Zusammenarbeit mit der neu geschaffenen Formel-E, Rennen speziell für Elektro-Flitzer.

Zum Schluss noch ein Blick auf den extrem widerstandsfähigen Roboter Softbot, den so schnell nichts platt machen kann. Forscher der US-Universitäten Harvard und Cornell haben das 65 Zentimeter große Silikonkreuz entwickelt, das sich mithilfe eines Luftdruckantriebs fortbewegt. Ganz gleich, ob es fröstelt oder brennt. Der Softbot könnte künftig als Rettungshelfer Menschen in brennenden Häusern oder Flugzeugwracks nach Menschen suchen. Falls seine Akkus genug Stoff haben. Bei zwei Stunden Autonomie wäre eine drahtlose Ladestation genau das Richtige.

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